15. Nov. 2022, 9–15 Uhr | Arbeit mit Jungen zur Prävention von (nicht nur sexuellen) Übergriffen
Immer wieder fallen einzelne Jungen auf, die übergriffig gegenüber anderen Menschen sind. Gleichzei-tig sind auch Jungen selbst überproportional stark von Übergriffen betroffen. In den zurückliegenden Jahren ist deutlich geworden, dass auch Jungen Opfer von sexueller Gewalt sind. Die Prävention von (nicht nur sexuellen) Übergriffen ist deshalb ein wichtiger Schwerpunkt sexueller Bildung mit Kindern und Jugendlichen.Jungen fällt es oft schwer, einen Zugang zur eigenen Gefühlswelt zu erlangen, wichtige Körpersignale bei sich und anderen zu erkennen, eigene Gefühle und Bedürfnisse zu benennen. Im Miteinander sind sie oft sehr körperlich und es geschehen Übergriffe und Verletzungen, die ihnen selbst oft gar nicht bewusst sind. Deshalb ist es wichtig, mit ihnen daran zu arbeiten, dass sie
- ein gesundes Verhältnis zu sich und ihrem Körper erlangen
- Gefühle bei sich und anderen erkennen, deuten und benennen können
- ein gesundes Nähe–Distanz–Verhalten entwickeln
- eigene (Körper–)Grenzen erkennen, benennen und ihrem jeweiligen Gegenüber deutlich machen können
- sich von übergriffigem Verhalten anderer Menschen abzugrenzen lernen
- ein Bewusstsein über eigene und fremde Übergriffigkeit erlangen
- alternative Verhaltensweisen kennenlernen, erproben und integrieren
Im Rahmen der Veranstaltung soll es neben der Vermittlung grundlegender Ziele und Inhalte der präventiven Arbeit mit Jungen insbesondere auch um die Frage eines gelingenden Zugangs zu Jungen und jungen Männern in dieser Arbeit gehen. Welche Erfahrungen und Handlungsempfehlungen gibt es hierzu aus der sexuellen Bildung? Welche Haltung ist hilfreich? Bedarf es eines bestimmten Settings? Welche Gelingensbedingungen und Fallstricke gibt es? Methoden aus der Präventionsarbeit werden vorgestellt und gemeinsam erprobt.
Referenten: Christian Redies, Jungenarbeiter, Diplom–Pädagoge Fachrichtung Sozialpädagogik, JuMäX Jena e. V. – Verein für geschlechtersensible Sozialarbeit, Fachstelle Mädchen– und Jungenarbeit
Boris Nikolaev, Systemischer Berater, M. Sc. Psychologe, Kinder–und Jugendschutzdienst HAUTNAH Mitmenschen e. V. Erfurt
Ort: St. Martin-Bildungsstätte Erfurt, Farbengasse 2, 99084 Erfurt
Zielgruppe: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen und freien Träger der Jugendhilfe, Lehrkräfte an Thüringer Schulen, pädagogische Fachkräfte
Plätze: auf 20 Teilnehmende begrenzt
Kosten: Tagungspauschale 15 Euro
Anmeldeschluss: 14. Oktober 2022
Anmeldung über: https://bildung.thueringen.de/jugend/landesjugendamt/fortbildung
Eine Kooperation mit dem Landesjugendamt Thüringen (Fortbildungs-Nr: 2-29/2022)
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